Eine zwischen den deutschen Bundesländern und dem britischen Verteidigungsministerium ausgehandelte Vereinbarung ermöglichte es den Regionalbehörden im Jahre 1985, zwecks leichterer Ortung von Blindgängern Kopien von im Laufe des Krieges erstellten Aufklärungsbildern Deutschlands anzufertigen und dieses Bildmaterial in Deutschland aufzubewahren.
Seitdem dient dieses Material als unerlässliches Hilfsmittel für Analysten, die Risikobewertungen für Bauprojekte vornehmen.
Aber nicht all dieses Bildmaterial liegt im richtigen Maßstab vor: Die Aufklärungsflugzeuge der Alliierten verfügten zwar über Kameras, mit denen sich große Landstriche abbilden ließen, doch es vergingen mehr als zwei Kriegsjahre, ehe sie mit Objektiven ausgerüstet waren, die ausreichend detaillierte Fotos erzeugten, um Blindgänger orten zu können.
Dementsprechend ist das Bildmaterial lückenhaft, insbesondere, was die ersten Kriegsjahre anbelangt. Geoinformation Historic hat mit Hilfe spezieller Archivdiagramme und auf Nachtfotos beruhender Karten einen Prozess entwickelt, mit dem sich für jedes Bundesland eine GIS-Datenschicht erzeugen lässt, die anzeigt, wo bekanntermaßen RAF-Bombenangriffe stattgefunden haben.
Zusammen mit dem in Deutschland vorhandenen Bildmaterial wird diese GIS-Datenschicht Lücken in den deutschen Aufklärungsdatensätzen schließen, durch das Hervorheben von Angriffen, die sich zeitlich lange vor dem nutzbaren Bildmaterial in den deutschen Archiven zugetragen haben, und auch durch die Identifikation späterer Angriffe, die ihr Ziel verfehlten – was überraschend häufig vorkam – und für die deshalb keine detaillierten von Aufklärungsflugzeugen aufgenommenen Bilder vorliegen.
Diese Informationen können eine effektive Auswahl zusätzlichen Bildmaterials ermöglichen, um vorhandene Bestände zu ergänzen.
Es wird ferner vorgeschlagen, diese Daten mit Informationen über Angriffe zu ergänzen, bei denen Bomben mit Langzeitzündern abgeworfen wurden.